Im Blog findest du Beiträge zu kürzeren Touren und Overnightern, zu Ausrüstungsentscheidungen oder zu Themen wie Angst oder mentale Vorbereitung.
Ins rabbit hole „ultralight hiking“ fiel ich nach meiner Rückkehr aus Neuseeland. Dort hatte ich nämlich die englische Abenteurerin Anna McNuff getroffen, die mit einem 30-l-Rucksack den Te Araroa Trail (3000 km) rannte – inklusive Zelt und Essensvorrat für mehrere Tage.
Ultralight: max. 5 kg base weight
Der Begriff «ultralight» stammt aus der amerikanischen Wanderszene, die sich insbesondere um die drei Weitwanderwege Pacific Crest Trail, Continental Divide Trail und Appalachian Trail dreht. Als «ultralight» Hiker*in gilt man, wenn man eine «base weight» (Basisgewicht) von unter 5 Kilos hat. Das Basisgewicht umfasst die gesamte Ausrüstung abzüglich «usables» (Verbrauchsmaterialien wie Wasser, Essen, Gas) und «wearables» (was man am Körper trägt). Das bedeutet also: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Rucksack, Elektronik, Ersatzwäsche und Hygienesachen sind zusammen leichter als 5 Kilo.
The big four
Wenn das Gesamtgewicht so niedrig sein soll, investiert man am besten zuerst in das Gewicht der «grossen Vier»: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Rucksack. Dies sind die Ausrüstungsgegenstände mit dem grössten Gewicht, deshalb kann man hier am meisten sparen. Hier zum Beispiel ein Blick auf meine «big four»:
Zelt: Tarptent Notch, inklusive Heringe und dry bag 930g
Schlafsack: Quilt von Hammock Gear (-6 Grad), 690g
Isomatte: Thermarest XTherm (460g)
Rucksack: Bonfus Framus 58l, 700g
Ultralight-Zelte sind oft so designt, dass man sie mit den Wanderstöcken aufstellen kann. Da man diese ohnehin dabei hat, spart man sich das Zusatzgewicht der Zeltstange.
Ultralight-Rucksäcke gibt es von unterschiedlichen Marken in unzähligen Grössen und Farben. Sie weisen dennoch alle dasselbe Grundprinzip auf: Ein grosses Hauptfach ohne Deckel, sondern mit Rollverschluss. Zwei Aussentaschen an den Seiten und ein grosses Netzfach. Der Verzicht auf Unterteilungen im Innern, zusätzliche Taschen oder anderen "Schnickschnack" macht es möglich, auch Rucksäcke mit grossem Volumen zu einem Gewicht deutlich unter einem Kilo zu fertigen.
Lightweight
Wer sich diese “big four» ansieht, merkt wohl: Es wird knapp mit den 5 kg base weight. Tatsächlich bin ich in den meisten Fällen «lightweight» unterwegs, was technisch eine base weight von unter 10 Kilo voraussetzt. In der Realität zählen dazu hauptsächlich die Menschen, die die Kategorie «ultralight» gerade so verpassen. Je nach Länge der Tour und Temperaturen bewegt sich meine base weight zwischen 6.5 und 7.5 Kilo. Ultralight bin ich dann unterwegs, wenn ich keine Ersatzwäsche und keinen Kocher mitnehme. Das ist vor allem auf mehrtägigen Touren im Sommer in der Schweiz der Fall.