Im Blog findest du Beiträge zu kürzeren Touren und Overnightern, zu Ausrüstungsentscheidungen oder zu Themen wie Angst oder mentale Vorbereitung.
Essen, Wasser und Resupply gehören zu den wichtigsten Themen bei der Vorbereitung und auf dem Trail. Im Folgenden erzähle ich, welche Überlegungen ich mir gemacht (oder nicht gemacht) hatte und meine Erfahrungen damit.
Frühstück
Das Frühstück bestand aus 2 Beuteln Porridge und dem üblichen Schoko-Kaffee. Da dies etwas wenig Kalorien sind, suchte ich nach etwas, was ich dem Porridge beimischen konnte. Mein Favorit wäre Erdnussbutter gewesen, aber das gabs nicht in kleinen Verpackungen. Ich wurde fündig im Regal mit den Backzutaten und schüttete jeweils Chocolate Chips oder Rainbow Chocolate Kuchendekoration in meinen Porridge. Das schmeckt gut, bringt Kalorien und die Regenbogen-Deko hat meine Stimmung aufgeheitert, als ich am zweiten Tag in einem zugigen Unterstand im Regen mein Frühstück zubereitete.
Abendessen
Da der Cape Wrath Trail nicht so lang war, entschied ich mich für Trekkingmahlzeiten. Ich kaufte in Fort William welche (und sandte sie zum Teil mit den Versorgungspaketen voran) und später noch einmal in Ullapool. In Fort William fand ich Mahlzeiten der Marken Radix, Summit to Eat und Firepot und zwar von allen Marken vegane Varianten. Etwas erstaunt war ich, dass die Portionen teilweise nur 450 bis 500 kcal enthielten. Da ich aber jeweils nochmal 250 kcal in Schokolade zum Dessert esse, war das okay. Ich war erstaunt, wie gut die Mahlzeiten schmecken. Ich habe bislang nur Erfahrung mit Trek-n-Eat und bin davon nicht begeistert. Hatte tatsächlich noch eine solche Mahlzeit dabei, die ich hinten in meinem Schrank gefunden hatte. Die war Universen von der Qualität der anderen Firmen entfernt. Allerdings mein Tipp: Immer Bouillonwürfel mitnehmen. Damit muss man das Wasser nicht so genau abmessen und man kann die Mahlzeit auch aufpeppen, sollte sie etwas lau schmecken. In Ullapool gabs nur die Marke Expedition Foods – hier leider nur zwei vegetarische Varianten (jedenfalls im Shop). Die fand ich geschmacklich ebenfalls gut – und sie brachten 800 kcal mit.
Outdoor-Mahlzeiten: Aus meiner Sicht für einen kürzeren Trip finanziell machbar und nährstofftechnisch sinnvoll.
Snacks
Trotz all meiner Erfahrung machte ich einen wichtigen Fehler: Ich kaufte zu viele süsse Snacks und zu wenige salzige. In der ersten Woche hatte ich zu viel Essen dabei, das ich aber nicht essen mochte. Ich war zwar manchmal hungrig, dachte dann aber an die Auswahl an Haferriegeln und Süssigkeiten und konnte mich nicht überwinden.
In Ullapool deckte ich mich vor allem mit salzigen Snacks ein: Chips, Reiscracker (haben allerdings nur wenige Kalorien), Käsepops und einen Käsesnack von «Serious Pig», den ich sehr empfehlen kann. Für mehr Rohfaser hatte ich «fruit rolls» dabei, das ist getrocknetes Fruchtmus in Streifen geschnitten und aufgerollt. Es ist sehr verpackungsintensiv – unter anderem, weil jede Packung noch eine Spielkarte zum Sammeln enthält. Beim zweiten Resupply habe ich dann alle Rollen ausgepackt und in eine Ziplock-Tüte gesteckt.
Ein guter Snack hätten auch «oatcakes» mit Käse oder Sauce sein können, allerdings habe ich keine gefunden, als ich welche hätte gebrauchen können. Oatcakes sind harte Fladen von der Form eines Viertelkreises und sehr trocken. Deshalb braucht man Käse und/oder Sauce dazu. Generell hätte es im Käsebereich noch mehr Möglichkeiten gegeben. Und wer Fleisch isst, wäre noch besser klargekommen.
Während ich in Spanien jeweils ein Mittagessen dabei hatte (Tortillas mit Salat, Sauce und z. B. Trockenfrüchten oder Mandeln), ging ich beim CWT davon aus, dass es oft zu kalt und/oder zu nass sein würde für eine richtige Mittagspause mit der Zubereitung einer Mahlzeit. Deshalb habe ich mich fürs "Durchsnacken" entschieden.
Gute salzige Snacks: Algenblätter, Käsesnacks und Reiscrackers.
Cafes/Restaurants
Klar war, wenn ich wo «richtiges» Essen bekommen kann, werde ich die Chance nutzen. Das war der Fall in
Allerdings muss ich hier einen Disclaimer anfügen: «Richtiges» Essen heisst in der Regel Brot oder Pommes Frites, Ei, Fleisch oder Fisch. Gemüse gibt’s kaum. Wenn andere Hiker*innen von «let’s get breakfast» schwärmten und wir ins Cafe zogen, gabs da «rolls», das sind Brötchen z. B. mit Rührei, Würstchen, Speck oder vegetarischen/veganen Würstchen. Oder Porridge. Etwas, das Gemüse enthält, habe ich nur in «besseren» Cafes in Inverness oder Edinburgh gefunden. Das Pit Stop Cafe in Shiel Bridge ist eine löbliche Ausnahme, hier habe ich «loaded fries» mit veganem Käse und veganem Häggis sowie einen schönen Salat bekommen.
Im Pit Stop Cafe in Shiel Bridge (links) und im Pub in Strathcarron (rechts).
Gab es einen Laden oder Supermarkt, habe ich mich immer mit Obst und Gemüse eingedeckt – meist natürlich zum Sofortverzehr, denn zum länger als einen Tag mittragen ist das mir zu schwer.
Wasser
In normalen Zeiten gibt es in Schottland mehr Wasser, als man gebrauchen kann. Überall gurgeln Bäche und wenn man durstig ist, kann man nur die Flasche reinhalten. Die zunehmende Trockenheit im Mai 2025 erschwerte dies mit der Zeit, denn die Bäche vertrockneten. Auch in den kleinen Lochs sank der Wasserspiegel und die Algen nahmen zu. Mit einem Wasserfilter ist das kein Problem – das Wasser hat auch nie komisch geschmeckt, nur komisch ausgesehen. Die Einheimischen tragen oft nur eine Tasse mit (die klassischerweise aussen am Rucksack baumelt) und haben nicht unbedingt ein Wasseraufbereitungssystem dabei (Filter oder Tabletten). Bei Trockenheit mussten sie öfters weiter laufen, bis sie einen Bach fanden, aus dem sie trinken wollten. Ich habe alles Wasser gefiltert oder direkt fürs Kochen verwendet. Ich habe nie mehr als einen Liter mitgetragen (und das auch nur während der trockeneren Zeiten). Ein einziges Mal habe ich nicht in Nähe einer Wasserquelle gecampt, da habe ich die letzten paar Hundert Meter noch zwei Liter mitgetragen.