Schon als Kind an Wandern und Radfahren gewöhnt, wusste ich früh, dass ich es «richtig» machen würde, wenn ich mal «gross» bin. «Richtig» hiess vor allem: zelten. Als ich Kind war, zelteten wir nur, weil die Beine noch zu kurz waren, um die ganzen Etappen in den Schweizer Alpen zu laufen. Mit dem Rad fuhren wir von Gîte d’étape zu Jugendherberge, von B&B zu Zimmern über dem Pub.

"Am Morgen schon da sein, draussen erwachen."

Nachdem ich in meinen 20ern vor allem brav gewesen war, studierte und arbeitete und mich möglichst an wenn auch diffusen gesellschaftlichen Erwartungen orientierte, änderte sich das 2014: Ich flog mit meinem neuen Tourenvelo für drei Monate nach Neuseeland.

"Landschaften durchmessen,

den Blick auf den Horizont gerichtet."

Dort traf ich Anna McNuff, die den 3000 km langen Te Araroa Trail rannte (und ein Buch darüber schrieb) und beim Sichten ihrer Packliste begriff ich: Ich war nicht zu schwach, einen Wanderrucksack für mehrere Tage zu tragen – wie ich geglaubt hatte – sondern meine Ausrüstung war zu alt und damit zu schwer. So begann mein Trip ins Kaninchenloch des ultralight.

"Was brauche ich wirklich?"

Im April 2019 fuhren meine damalige Partnerin und ich mit den Rädern in der Nähe von Bern los: Ziel Berlin. Dann Gdánsk. Kaunas. Riga. Tallinn. Stockholm. Frankfurt. Reims. Nantes. Carcassonne. Endstation im März 2020 in Montpellier: Covid-19! Mehr zur Europareise liest du hier.

"Tage wie Perlen aufreihen,
eine Spur durchs Land ziehen."

Nach unserer Rückkehr von den Strassen Europas freute ich mich unbändig auf einen Schweizer Bergsommer. War dann allerdings mit mehreren Verletzungen und gesundheitlichen Problemen die meiste Zeit an daheim gebunden. Als der Herbst nahte und die Temperaturen fielen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Wandersaison zu Ende sein sollte. Nein, beschloss ich, es gilt zu investieren: So fanden eine Winter-Isomatte und ein Winter-Quilt zu mir. Mehr zum Thema Winterzelten liest du im Blog.

"Es ist so, so still."

Nun war Radfahren gut und schön – aber ich wollte mehr. Nach fast zehn Jahren Erfahrungen sammeln im Bereich lightweight/ultralight wandern wollte ich auf den Trail. Ich entschied mich für den GR1 / Sendero Historico durch Spanien.

"Laufen, essen, schlafen."

Und jetzt? Ich bin regelmässig für eine oder mehrere Nächte am Stück draussen. Mein Ziel: Ein mehrwöchiges Projekt pro Jahr und alle paar Jahre ein mehrmonatiges. 2025 geht es erstmal nach Schottland. Du magst mich virtuell begleiten? Instagram / Zu meinen Wandertouren

 

Was mein Leben auch begleitet: Schreiben. Waren es früher eher Geschichten oder – ja – zwei Romane, die in meiner Schublade verstauben – will ich heute mehr meinen Gedanken nachgehen, die mir unterwegs kommen. Was ist Angst? Was Freiheit? Warum ist allein wandern so überwältigend schön? Was bedeutet «daheim»? Deshalb freue ich mich, wenn ich darüber berichten kann.